Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Griechische Geschichte - S. 71

1882 - Nördlingen : Beck
Auslieferung des Paktye> und daß sie ihre Söhne zu Gesang, Zitherspiel und anderen Künsten des Lebensgenusses anhalten. Da wirst bu bnlb sehen, daß die Männer zu Weibern geworben sinb und ihnen beswegen nicht mehr einsäet gegen bich aufzustehen. Solchen Rat gab Krösus, weil er fürchtete, es möchten seine ehemaligen Unterthanen, wenn sie auch für biesmal verschont blieben, später wieber sich empören itub so boch uoch einmal die ganze -^tabt Zerstört werben. Dem ßijnis leuchtete der gegebene Rat ein: er beorberte einen seiner Heerführer, beit Ä!eber Ä^azares, beit Aitführetn gii Stifte zu gehen, den Paktyes um jeben Preis lebenb herbeizuschaffen, alle, die mit bert Stjbei'n gegen Sarbes gezogen waren, zu Sklaven zu machen und bic Spbci' selbst zu der Lebensart anzuweiseu, welche Krösus gerat«.u hcittc. Dies hatte auch den Erfolg, daß das einstmals so thatkräftige und tapfere lybische Volk durch weibische Weichlichkeit ganz herabkam und ermattete. Paktyes, welcher sich in Sarbes gegen Mazares nicht halten konnte, floh nach Kumae, einer griechischen Stadt an der Küste Kleinasiens; borthin schickte Mazares eine Botschaft und verlangte die Auslieferuug des Flüchtlings. Die von Kumae fragten bei dem Orakel des Apollo, welches bei der ctabt Milet in einem Tempel bieses Gottes war, an, welches Verfahren gegen biesen Mann den Göttern wohlgefällig sein werbe. Sie erhielten beit Spruch, man solle Paktyes beit Persern ausliefern. Als diese Antwort nach Kumae kam, wollte das Volk die Anweisung sogleich vollziehen. Aber ein angesehener Bürger der Stadt, Aristobikus, welcher glaubte, der Orakelspruch müsse nicht recht vernommen worben sein, hielt das Volk ab den Lyder sogleich herauszugeben itttb veranlaßte die Aborbnnng einer neuen Gesandtschaft an das Orakel, unter welcher er sich auch selbst befanb, bamit noch einmal um die Willensmeinung des Gottes gefragt würde. Die Antwort war dieselbe, man solle ihn ausliefern. Aristodikus hatte sich für bieseit Fall schon besonnen, was er thun wollte. Er ging rings um beit Tempel und nahm alle jungen Sperlinge und überhaupt alle Brut aus beit Nestern, die an beit Mauern hingen, heraus. Da soll benn aus beut Innern des Heiligtums eine Stimme zu ihm gebrungen sein, welche sagte: bu allergottlosester Mensch! was erkühnst bu bich zu thun? die bei mir Schutz gesucht habeu, vertilgst bu an meinem Tempel? Darauf habe Aristobikus ohne Verlegenheit erwibert: Herrscher! beiteit also, die bei bir Schutz gesucht haben, gewährst bu betite Hilfe -— und den Männern von Kumae befiehlst bu, die bei ihnen Schutz suchen, auszuliefern? Wieber kam die Antwort aus beut Heiligtum: Ja das befehle '/fm m 'mp)/u Im} ivt wawwh Uni^Ufr hu< i'tuty ■u |

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 232

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
232 Drittes Buch gegen Feinde. Die Hauptstadt des nördlichen Albanien ist Scu- tari, die des südlichen Janina am gleichnamigen, äußerst schön gelegenen See auf einer Hochebene, war bis 1822 die Residenz des Wüthrichs Ali Pascha, der, gegen die Pforte im Aufstand, doch zuletzt seinen Kopf hergeben mußte. Gar nicht weit von dem heutigen I. lag in einem Eichenhaine das berühmte Orakel Dodona. Im Sw. der Stadt Janina lebte in romantischer Bergwildniß an einem schwarzen, reißenden Gebirgswaffer, dem alten Acheron, das kleine Volk der Sulioten, aus Griechen und Arnauten gemischt. Erst im griechischen Freiheitskriege wich es nach löwenmuthigem Wider- stande aus seinen Adlernestern und wanderte aus. An der Küste, noch eine gute Strecke nördlich von dem am westlichsten nach Ita- liens Hacke vorspringenden Cap Linguetta (Acroceraunisches Vorgeb.), liegt Durazzo, als Dyrrhachium und Epida- mnus in der alten Geschichte bekannt. k) Unter den Inseln, die noch zur europäischen Türkei gehören, ist die bei weitem größte und wichtigste Creta, 200 □£)?., wel- ches , da sowohl nach der griechischen als kleinasiatischen Halbinsel zu kleinere Inseln liegen, den Archipelagus im S. förmlich zu- schlicßt. Eine hohe Gebirgskette durchzieht die von O. nach W. ge- streckte Insel; der Höste Berg, ziemlich in der Mitte, 7000', hieß bei den Alten Jda; der Göttervater selbst sollte dort erzogen sein. Nach S. fällt das Gebirge ziemlich steil zum Meer, nach N. zu sind schöne, fruchtbare Abdachungen. Schvn in der ältesten griechi- schen Zeit bestand hier das Königreich des weisen Minos; seine Gesetzgebung war durch Hellas weit berühmt. Zwei Städte lagen am Nordabhange: im W. Cydonia (woher die Quitten den Na- men haben), im O. Cnossus, Minos Residenz. Am Südabhange laggortyna mit dem Labyrinthe, in dem einst das Ungethüm Minotaurus hausete. (Nach Andern bei Cnossus.) In der Zeit um Christi Geburt, wo schon die Römer Herren der Insel waren, müssen die Cretenser gegen früher ausgeartcte Leute gewesen sein. Der Apostel Paulus spricht mit den Worten eines cretensischen Dich- ters: ,,Die Creter sind immer Lügner, böse Thiere und faule Bäuche" (Titus 1, ,12.). Im Mittelalter war Creta nach einander in den Händen der Byzantiner, Araber und Venetianer; die letzteren haben es erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts gegen die Türken verloren. Seitdem verwilderte Creta. Im griechischen Kriege nahm es Me- hemet Ali von Aegypten für seine Kricgskosten dem Sultan weg, mußte es ihm aber wie Syrien (S. 69.) wiedergeben. Seitdem geht es wieder ächt türkisch d. i. unordentlich und grausam auf der Insel her. Ihre jetzige Hauptstadt Candia, wonach auch wohl das Ganze genannt wird, liegt auf der Nordseite, ziemlich in der Mitte, und ist im Mittelalter angelegt. Ganz wo anders, nämlich in dem Meertheile zwischen Chalcidice und Kleinasien, seitwärts der thracischen Küste, merken wir noch die kleineren Inseln: Thasso, das alte, durch seine Goldbergwerke berühmte Thasos — Samothrake, dessen Name sich fast gleich geblieben, im Alterthum der Sitz eines berühmten Geheimgottes- dienstes — am wichtigsten Stalimene, das alte, dem Vulcan

3. Mittlere und neue Geschichte - S. 342

1877 - Leipzig : Senf
342 Neuere Geschichte. Hänger der jungen Königin Maria da Gloria glücklich gegen Don Miguel. Gegen die Pforte hatten sich die Serbier, griechische Christen, schon seit 1801 unter Czerny Georg (Kara Georg) mit Glück er> hoben, waren aber nach dem Frieden Rußlands mit derselben zu Bu-karescht 1812 wieder bezwungen worden. Doch schon 1815 erhoben sie sich unter Mi losch Obren owitsch von neuem und erklärten ihn bald zu ihrem Fürsten. Auch Ali Pascha von Janina widerstand der Pforte lange mit Glück in Albanien, bis er 1822 unterlag und ge-tödtet wurde. Noch gefährlicher wurde Mehemet Ali, Pascha von Aegypten seit 1806, nachdem er durch die Vernichtung der letzten Ma-meluckenbei's in Aegypten Alleinherrscher geworden und durch die Besiegung der Wechabiten, einer neuen mohammedanischen Glaubenssekte in Arabien, die sein Sohn Ibrahim Pascha durch die Zerstörung ihrer Hauptstadt Derajeh 1818 vollendete, die Aufmerksamkeit von Europa auf sich gelenkt hatte. Der Aufstand der Griechen (1821—1829) mußte die Verlegenheit der Pforte natürlich noch weit mehr steigern. Einzelne griechische Stämme hatten sich in den Gebirgen von den Bedrückungen der Türken frei erhalten und nannten sich Klephten d. H. Räuber. Zu ihnen gehörten die Mainotten, Bewohner der Maina, des Gebietes des alten Spartas, und die Su-lioten in Epirus. Der Bund (Hetärie) der Musenfreude, bald auch Politische Zwecke verfolgend, bestand ausgebildeten Griechen, welche die neueuropäische Literatur kannten, denn weil der Wohlstand des griechischen Handelsstandes, namentlich auf den Inseln: Hydra, Spezzia und Jpfara seit dem Anfang dieses Jahrhunderts bedeutend zugenommen hatte, war auch das Bedürfniß nach Bildung bei den Griechen lebhaft geworden. Endlich strebten die altadligen Familien der Fanarioten (so genannt von einem Revier in Constantinopel, Fanar, wo sie wohnten), von der Pforte namentlich durch die Wahl der Hospodare der Moldau und Wallachei aus ihrer Mitte begünstigt, nach größerm Einfluß. So konnten nach dem Ausbruche der Empö> rung Hetäristen, Fanarioten und Klephten sich gleichmäßig an ihr betheiligen. Der Aufstand des Fürsten Alexander Ipsilanti, des damaligen Hauptes der Hetärie, scheiterte zwar im Frühling von 1821 in der Moldau und Wallachei, aber schon im April 1821 brach der Aufstand in Morea aus und bald darauf auch in andern Theilen von Griechenland, die oben genannten drei Inseln befreiten sich und nach einigen Jahren glücklichen Widerstandes gaben sich die Griechen eine geordnete Verfassung. Ihre Seehelden: Miaulis und der wegen seiner

4. Geographie - S. 37

1905 - Gießen : Roth
Europa. » 37 "Lage. Ihre Häusermasse füllt eine dreieckige Halbinsel zwischen dem Marmarameer, dem Bosporus und dem natürlichen Hasen des Goldenen Horns. Jenseits des Hafens liegen die Vorstädte Galata und Pera, jenseits des Bosporus, auf asiatischer Seite Skutari. An der Spitze des Dreiecks liegt das Serail, früher Residenz des Sul- tans; jetzt residiert derselbe in dem Palast Yildiz-Kiosk bei Konftantinopel. Das wichtigste Gebäude ist die prachtvolle Sophieukirche. So fchöu Konstantinopel von außen ist, so häßlich erscheint es im Innern. Die Straßen sind uugepflastert und schmutzig. Aller Unrat wird vor die Türen geworfen, und ganze Rudel herrenloser zudringlicher Hunde schweifen umher. Da die Häuser größtenteils aus Holz erbaut find, fo wird Konstantinopel häuftg von ungeheuren Feuersbrüusten heimgesucht. Adrianopel (378 n. Chr.) an der Maritza; Saloniki, das alte Thessalonich, an dem gleichnamigen Gols, wichtige Handelsstadt. Auf der Ostspitze der Halbinsel, die den Golf von Saloniki im O. begrenzt, der Berg Athos, wegen der vielen Möster, die ihn bedecken, auch der heilige Berg genannt. An der Grenze von Theffa- lien der Götterberg Olymp. Janina, die Hauptstadt von Albanien am West- abhang des Pindus. Die Insel Kreta wird durch einen christlichen Statthalter verwaltet. Der Türke (Osmane) ist klein von Statur, träge und wortkarg. Gegen An- dersgläubige ist er mißtrauisch und verschlossen. Er liebt weite, bunte Kleidung. Seine Kopsdeckung ist der Fez, eine weiche, schirmlose Mütze von roter Farbe, oder t>er Turban, ein mehrfach um den Kopf gewundenes Tuch. Seine Lieblingsnahrung ist Hammelfleisch mit Reis. Wein und Bier sind ihm durch den Koran verboten. Dasür trinkt er — mit untergeschlagenen Beinen auf einem Teppich sitzend — Kaffee -und raucht Tabak aus dem Tschibuk, einer Tabakspfeife von besonderer Form. Nach Mekka zum Grabe des Propheten zu wallfahrten gilt dem Türken als verdienstliches Werk. Statt des Sonntags seiern die Türken den Freitag. Von der Türkei ab- hängig ist das Fürstentum Bulgarien mit der Hauptstadt Sosia, mit dem sich in neuerer Zeit die Provinz Ostrnmelien mit Philippopel vereinigt hat. (96600 •qkm mit 3,7 Mill. meist griechisch-katholischen Ew.) Bulgarien erzeugt Weizen, "Roggen, Gerste und Mais im Überfluß. Ka sanlik am Südfuße des Balkans, be- tannt durch die Erzeugung von Rosenöl. 2. Das Königreich Griechenland. 65 000 qkm mit 2,4 Mill. meist griechisch- katholischen Ew. Hauptstadt ist Athen (111000 Ew.) mit vielen Denkmälern aus foer Blütezeit Griechenlands, namentlich das Parthenon auf der Akropolis. Der Hafen Athens, der Piräus, liegt 8 km entfernt; Korinth am Durchstich der Land- v enge und am Fuße des Berges Akrokorinth; auf der Halbinsel Peloponnes Sparta; an der Westküste der Hafen Pylos, früher Navarino (1827)/^l£>ie wichtigsten Inseln Griechenlands sind: Euböa, durch einen Meeresarm vom Festland geschieden; östlich vom Durchstich Salamis (480 v. Chr.); die Sporaden und Khkladen im Ägäischen Meer; im W. die Ionischen J'nseln Korsu, Kephalonia und Zante. Ausgeführt werden Korinthen, Feigen. Olivenöl und Wein. Im Altertum waren die Griechen ein hochgebildetes Volk, das namentlich in allen Künsten der Lehrer der Welt war. In hartem Kampfe haben sie sich von .1821—1829 von dem türkischen Joche befreit. 3. Das Königreich Rumänien. 130000 qkm mit 6 Mill. Ew. Das Land besteht aus der Walachei links der Donau, der Moldau (das Gebiet des Sereth) und der Dobrudscha. Hauptstadt ist Bukarest in der Walachei; Zassy in der Moldau, Galatz an der Donau. ^4. Das Königreich Serbien liegt rechts der Donau zwischen Trina im W.' dem Timok im £). und Albanien im S. Es wird von der Morawa bewässert 48000 qkm, 2,5 Mill. Ew. Hauptstadt ist Belgrad am Einfluß der Sau in die Do- nau; Kragujewaz im Innern. 5. Das Fürstentum Montenegro (das Land der schwarzen Berge) liegt zwischen Bosnien, Dalmatien und Albanien. Das Land ist von tapferen Serben bewohnt, die viele Jahre lang mit den Türken in blutigen Kämpfen um ihre Selbständigkeit stritten. Hauptstadt Cettinje; Niksitsch.

5. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 34

1889 - Leipzig : Freytag
34 die Kriegfhrung. Eine Zeitlang hatte jedes der drei Reiche (A u st r a s i e n, stlich; Nenstrien, westlich: Burgund, sdstlich) seinen eigenen Hausmeier (Major-domus). Dann aber gelang es (687) dem ebenso klugen als tapferen Majordomns von Austrasieu, Pippin dem Mittleren (flschlich auch von Heristal ge-nannt), durch einen Sieg der seine Nebenbuhler alleiniger Hausmeier im ganzen . Frankenreiche zu werden. Er nannte sich seitdem Herzog und Fürst der Franken", während die Merowinger blo den Knigstitel trugen. Auf ihn folgte sein Sohn Karl, welcher sich durch seinen Sieg der die Araber unsterblichen Ruhm und den ehrenden Beinamen ..Martel" (Hammer) erwarb. 2. Die Araber bewohnten die Halbinsel Arabien, sdlich von Palstina zwischen dem Roten Meere und dem Persischen Meerbusen. Obwohl dem Flcheninhalte nach fnfmal so groß als Deutschland, hat es doch nur zum kleinsten Teile (V6) fruchtbaren Boden; das brige ist von unfruchtbaren Sandwsten oder steilen Gebirgen durchzogen. Die Sdwestkste (das glckliche Arabien") erzeugt Zucker, Reis, Baumwolle, Weihrauch und andere wertvolle Gegenstnde des Handels; dieser wird hauptschlich durch groe Karawanen mittels des Kameles (Schiffs der Wste") betrieben. Arabien ist auch die Heimat edler Pferde, krftiger Esel und des Vogels Strau. Die Iraber fl ostl vjfcrro 17. Umrikarte von Arabien.

6. Bd. 4 - S. 32

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
32 I. Die Zeit der Konstitutionen hausten nun die Janitfcharen in den unschuldigen Fürsteu-thümern. — Noch schrecklicher aber war die Rache, welche in Konstant inopel selbst genommen wurde. Der Sultan verlangte vom Schech el Islam ein Gebot zur Ausrottung aller Christen. Der griechische Patriarch aber eilte zum muhammebanischen Oberpriester und bewog ihn, seine Unterschrift für das Tobesurtheil eines Volkes zu verweigern. Mahmud verbannte den Schech und ernannte einen fanatischen Nachfolger. Da kam die Nachricht vom Aufstanb in Morea. Am Osterfest ergriff man den Patriarchen Gregorius, als er das Hochamt vollenbet hatte, folterte und hängte ihn sammt Bischöfen und Priestern aus. Die Leichen wurden zuletzt von Juden durch die Stadt geschleift und iu's Meer geworfen. Mord und Raub herrschten darauf Tagelang in den Gaffen und Häusern der Stadt, und immer neue Foltern wurden für die unglücklichen Griechen ersonnen, immer gräßlichere Greuelscenen aufgeführt, trotz aller Vorstellungen der Gesandten, bis der Bruch wirklich unheilbar war und die Glut der Rache und Verzweiflung weithin aufflammte. Der Erzbischof Germanos pflanzte 4. April ein Kreuz vor der Kirche in Patras aus und ließ die Moreoten schwören, für Glauben und Vaterlaub zu kämpfen. Die Mainoten auf den lakonischen Bergen schlugen tapfer los, vor allen der energische Kolokotronis und Mavromichalis. Aus den brci obengenannten Eilanben liefen 176 Schiffe aus, theilweife sogar mit Frauen und Jungfrauen bemannt, und versperrten der türkischen Flotte jeden Ausweg. Zu Lande wurden allenthalben die Türken umringt, in festen Plätzen eingeschlossen, oder vereinzelt niedergemacht. Lange kämpfte man um die Hauptstadt Tripolitza; am Tag ihrer Erstürmung fielen 10000 Türken, nicht blos Männer oder Krieger. Denn der Krieg war beides ein Ra-cen- und ein Glaubenskamps, und auf beiden Seiten wurde er barbarisch geführt. Uebrigeus brachten es die Griechen zu keiner Organisation des Kampfes; man be-

7. Die nichtdeutschen Staaten Europas - S. 62

1901 - Glogau : Flemming
— 62 — druck überwältigend. Unter den Gotteshäusern ragt besonders hervor die Achmedsmoschee, die auch von 6 Minarets umgeben ist, während sonst gemeinhin nur 4 erscheinen. Hier verrichtet der Hos und der Sultan seine Andachtsübungen, und es klingt recht feierlich, wenn die Muezzine auf die Galerieen der Minarets treten und weithin schallend die Mahnung zum Gebet ertönen lassen. Fünfmal am Tage ergeht der Ruf, und tiefes Schweigen lagert sich über der Stadt, wenn die Worte gehört werden: Allah ist groß, es giebt nur einen Allah, und Muhammed ist Allahs Prophet! Dem Christen wird es ganz eigen ums Herz, wenn er bedenkt, daß auch die altberühmte Kuppelkirche der göttlichen Weisheit jetzt zur Moschee umgewandelt ist, und daß es ihm bei Todesstrafe verboten wird, sie zu betreten. Fährt man von Konstantinopel westwärts an der Küste zurück, etwa wie es die Perser bei ihrem ersten Zuge gegen die Griechen thaten, so kommt man an das Hagion Oros, den Athos, also die östlichste Spitze der Halbinsel Chalcidice. Die Alten verglichen diese ganze südliche Landzunge, auf der der Athos liegt, mit einem schwim- Menden Manne. Während die Landzunge selbst also flach ist und wenig über das Meer emporragt, liegt an der südlichsten Spitze der Kopf des Mannes, der Berg Athos mit 2000 m Erhebung, so daß sein Schatten noch auf der Insel Lemnos wahrzunehmen ist. Diese markante Erdstelle gehört zwar dem Großherrn in Konstantinopel, ist in Wahrheit aber eine Mönchsrepublik, erfüllt mit den Klöstern der griechischen Kirche. Und diese Erwähnung der orthodoxen Kirche leitet uns über zu dem Staate der Balkanhalbinsel, der dem griechischen Bekenntnis solgt, also dem Königreiche Griechenland. Diesem erst seit 70 Jahren bestehenden Staatswesen kommen wesentlich die Er- innerungen an eine große und glänzende Vergangenheit zu Hilfe; aber wo in Portugal und Spanien diese Rückerinnerungen nur zum maßlosen Stolze und unfruchtbaren Hochmute verführt haben, will man in Griechenland doch bemerken, daß Königtum und Volk einiger- maßen dem Goetheschen Grundsatz huldigen: erwirb es, um es zu be- sitzen.1 Die Bahnen freilich sind in dem Lande noch schwach ent- wickelt — nur die beiden bedeutendsten Handelsstädte sind durch einen Schienenstrang verbunden, Athen und Patras —; und wenn man an den Ausspruch denken wollte, daß die Anzahl der Verkehrs- wege das Antlitz eines Landes repräsentieren, so sieht dies Antlitz ziemlich trübselig aus. Aber eine zweite Errungenschaft der modernen Zeit verbessert doch gleich das Urteil über die merkantile Bedeutung des Ländchens, es ist der Kanal von Korinth, der den Schiffen die nicht ungefährliche Fahrt um das Kap Matapan erspart. Die Aus- 1 Dazu kommt die Anspruchslosigkeit des griechischen Volkes, über die der Türke verächtlich sich äußert: wo ein Esel verhungert, wird ein Grieche noch fett.

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 241

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Drittes Buch. 241 sich am Hofe und in der Hauptstadt immer mehr. Am meisten muß noch auf den religiösen Glauben des Volkes Rücksicht genommen werden. An der Spitze der muhamedauischeu Geist- lichkeit steht der Mufti, der den Sultan bei der Thron- besteignng mit dem Schwerte Muhämeds umgürtet, und dessen Gutachten von großer Bedeutung sind. Jmame heißen die Vorsteher der einzelnen Gotteshäuser oder Moscheen; von ihren schlanken Thürmen, den Minarehs, rufen die Muez- zins, Ausrufer, die Gläubigen zu dem fünfmaligen täglichen Gebet. Der heilige Wochentag ist der Freitag, das höchste Fest das Beiram fest, das auf den Fastenmonat Rama- dan folgt. Derwische sind die muhamedanischen Mönche, welche auch in verschiedene Gesellschaften oder Orden zerfallen. Da übrigens das heilige Buch der Moslemin, der Kor«.n, nicht bloß die Quelle der Religion, sondern auch des Rechts ist: (die Ulemas erklären ihn) — da der Sultan als Aach- folger der Kalifen (S. 79) als weltlicher und geistlicher Beherrscher der Gläubigen gilt, so ist weltliches und geistliches Regiment bei den Türken auf eigeuthümliche Weise verflochten. Die im türkischen Gebiete lebenden Juden und Christen, znsam- men Rajahs [räbschahs] genannt, waren sonst in einem fast rechtlosen Zustande, sind aber in neuester Zeit in Bezug auf Rechte und Lasten den Türken gleichgestellt. 1. Länder der Balkan-Halbinsel unter türkischer Hoheit (Rumänien ausgeschlossen), 7200 Dm., 12 Mill. E. a) Der Theil des Mittelmeeres zwischen der Balkan-Halbinsel und Kleinasien heißt bei uns entweder Aegäisches Meer oder (griechischer) Archipslagus. Mit dem letzteren Namen belegen ihn auch die Türken. Im No. dieses Meeres tritt eine Landzunge der Balkan- Halbinsel, bei den Alten Thracischer Chersonßs genannt, so dicht an die vorspringende kleinasiatische Küste, daß eine 6 M. lange, an der engsten Stelle nur 800™ (2500') breite Meerenge entsteht. Die Alten nannten sie Hellespont; auf europäischer Seite lag Sestos, ans asiatischer Ab^dus (Brücke des ^erxes, Hero und Leander); auch der Ziegenfluß (Aegos Potamos) floß hier, wo Lys ander am Ende des peloponnestschen Krieges die Athener gänzlich besiegte. Jcht heißt die Enge Straße der Dardanellen. Die alten Dardanellen- schlösser liegen ziemlich an der Stelle der genannten alten Städte: durch eine Kette kann hier die Meerstraße gesperrt werden. Die neuen liegen am südlichen Eingange. n Da, wo der Hellespont, bei der Hafenstadt Gallipoli, 50,000 E., aushört, läuft das europäische Ufer gegen No. weiter, das asiatische aber zieht eine Strecke entschieden nach O., dann erst nach N., wo es zum zweiten Mal mit Europa zusammentrifft. Hierdurch entsteht das kleine Daniel's Lehrb. b. Geogr. 1873. 16

9. Zahlen-Reihen - S. 14

1879 - Braunschweig : Bruhn
— 14 — 621 v. Chr. Gesetzgebung des Drakon in Athen. 521 „ Dareios Hystaspis wird König von Persien. 421.. „ Friede des Nikias: Ende des archidamischen Krieges. 321 „ Caudinische Pässe. 121 „ Casus Gracchus ermordet. 21 n. Chr. Hermann, der Cherusker, stirbt. 1321 „ Dante stirbt. 1521 „ Luther auf dem Reichstage zu Worms. — Anfang der Kriege zwischen Karl V. und Franz I. — Gustav Wasa befreit die Schweden von der dänischen Herrschaft. — Sultan Suleiman Ii. erobert Belgrad und Rhodos. 1621 „ Maximilian von Baiern besetzt mit Hilfe der Spanier unter Spürola die Oberpfalz und fällt in die Rheinpfalz ein. 1721 „ Friede zu Nystadt: Ende des nordischen Krieges. — Die pragmatische Sanktion. 1821 „ Napoleon I. stirbt auf St. Helena. — Anfang des griechischen Freiheitskrieges. 722 v. Chr. Die Israeliten werden durch Salmanassar in die assyrische Gefangenschaft geführt. 522 „ König Kambyses von Persien stirbt. 422 „ Schlacht bei Amphipolis: Kleon und Brasi- das fallen. 322 „ Demosthenes und Aristoteles sterben. 222 „ Die Römer erobern Gallia cisalpina. 122 „ Die Gesetzesvorschläge des Casus Gracchus. 622n.chr. Flucht Muhamed's von Mekka nach Medina (Hedschra). 1122 „ Das Wormser Konkordat. 1322 „ Schlacht bei Mühldorf: Friedrich der Schöne von Ludwig dem Baiern besiegt und gefangen genommen.

10. Bd. 1 - S. 264

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Erster Irikraunr, sehe Abkunft verriethen. Nicht ohne Einfluß auf die Be- gründung dieser Kolonieen blieben die Religion und die Ora- kel; auch darf nicht übersehen werden, daß viele dieser Ko- lonieen wieder Mutterstadte neuer Kolonieen wurden, und auf diese Weise eine zweite und dritte Gattung von Kolonialstadten entstand, welche unter sich genau unterschie- den werden müssen. Unverkennbar wirkte die Ursache der Gründung einer Kolonie, ob nämlich die Auswanderung eine freiwillige, oder gezwungene war, bedeutend auf ihr Verhältniß zur Muttersiadt zurück. Ucberhaupt hatten, weil die griechischen Kolonieen meistens nur durch einzelne Städte gegründet wurden, diese nur selten die politische Macht, eine entfernte Kolonie in Abhängigkeit zu erhalten. Dies war nur möglich, wo Kriegsflotten bestanden, wie zu Korinth, und spater zu Athen; doch war die Herr- schaft, welche Athen durch seine Flotten behauptete, auf größere Zwecke berechnet, als blos, um die Kolonieen in den Verhältnissen der Abhängigkeit zu erhalten. Unlaugbar war die Verbindung zwischen Mutterstadt und Kolonie in der griechischen Welt, (so wie aus gleichen Ursachen auch schon bei den Phöniciern,) weniger eine politische, als eine religiöse, indem die heiligen Gebrauche der Mutterstadt nach der Kolonie verpflanzt, das heilige Feuer aus dem Pryta- neum der Mutterstadt mitgenommen, und durch Gesandt- schaften und Geschenke, welche die Kolonie dem Heiligthume der Mutterstadt brachte, die Verbindungen mit derselben unterhalten wurden. So bildete die Religion die Verhält- nisse der wechselseitigen Verbindung, die nicht mit Ober- herrschaft auf der einen, und mir Unterwerfung auf der andern Seite verwechselt werden dürfen. Von a o li sch e n, jonische n und dorischen Kolo- niecn angelegt, stiegen an der Westküste von Kleinasien, vom Hellespont bis an die cilicische Grenze, mächtige Städte empor. Die Aeolier stifteten (schon seit 1 i00 v. C.) hier zwölf Städte, unter denen Smyrna die vornehmste war, ihre Hauptniederlassung aber auf der Insel Lesbos blieb, wo Mytilene blühte. — Von den Ioniern
   bis 10 von 22 weiter»  »»
22 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 22 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 20
1 151
2 17
3 154
4 1400
5 414
6 424
7 320
8 6
9 409
10 1543
11 6707
12 46
13 3
14 22
15 170
16 280
17 515
18 9
19 60
20 14
21 96
22 623
23 192
24 70
25 32
26 194
27 751
28 139
29 79
30 75
31 385
32 86
33 112
34 136
35 5
36 516
37 3679
38 325
39 124
40 144
41 21
42 1185
43 107
44 6
45 1092
46 749
47 36
48 696
49 128

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 16
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 3
9 2
10 0
11 3
12 0
13 1
14 1
15 5
16 0
17 6
18 0
19 0
20 0
21 1
22 1
23 3
24 0
25 0
26 3
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 1
46 0
47 1
48 0
49 1
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 2
68 0
69 1
70 2
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 3
77 1
78 0
79 1
80 0
81 0
82 0
83 1
84 0
85 0
86 1
87 0
88 1
89 1
90 0
91 0
92 6
93 0
94 1
95 3
96 1
97 16
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 105
1 66
2 704
3 182
4 3
5 397
6 375
7 197
8 94
9 25
10 17
11 26
12 251
13 55
14 51
15 8337
16 14
17 45
18 0
19 123
20 28
21 2
22 8252
23 2395
24 117
25 85
26 65
27 779
28 22
29 214
30 3
31 16
32 57
33 2388
34 173
35 15
36 4
37 9740
38 10
39 568
40 1
41 9
42 103
43 295
44 1
45 20
46 135
47 281
48 22
49 26
50 298
51 209
52 240
53 20
54 2012
55 6
56 14
57 1
58 14
59 3894
60 177
61 8
62 1502
63 251
64 377
65 155
66 3
67 33
68 7
69 43
70 13
71 145
72 21
73 61
74 1276
75 623
76 9
77 5
78 44
79 23
80 41
81 2644
82 78
83 106
84 30
85 4290
86 7
87 12
88 456
89 99
90 6
91 1268
92 530
93 5
94 25
95 68
96 3
97 4
98 229
99 81
100 996
101 15
102 306
103 64
104 24
105 35
106 13
107 31
108 5945
109 92
110 109
111 147
112 537
113 86
114 72
115 1668
116 222
117 6
118 8
119 134
120 1341
121 1319
122 13
123 92
124 227
125 69
126 415
127 2290
128 345
129 631
130 3
131 1015
132 3
133 390
134 136
135 5
136 2310
137 56
138 3124
139 14
140 292
141 7
142 479
143 728
144 6
145 1150
146 199
147 16
148 151
149 296
150 7
151 41
152 506
153 117
154 59
155 584
156 1089
157 18
158 7
159 91
160 190
161 2
162 114
163 153
164 33
165 557
166 1586
167 717
168 61
169 122
170 9
171 6
172 623
173 1111
174 2
175 1348
176 88
177 2648
178 8
179 490
180 53
181 95
182 1369
183 1668
184 11
185 65
186 135
187 59
188 285
189 734
190 1133
191 14
192 61
193 609
194 15
195 28
196 443
197 25
198 2
199 21